Augen auf bei der Berufswahl!

Augen auf bei der Berufswahl!

Augen auf bei der Berufswahl!

# Andacht

Augen auf bei der Berufswahl!

Diesen Satz sage ich ziemlich oft. Meist humorvoll gemeint, wenn sich jemand über etwas beschwert, was er oder sie im Berufsalltag tun muss. 

Als ich Theologie studiert habe um Pfarrerin zu werden, habe ich mir auch nicht vorgestellt, dass ich mich eines Tages beruflich mit Fragen der Elektrik eines Gebäudes oder mit der richtigen Wahl für einen Rasenmäher auseinandersetzen muss. Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Seelsorgegespräche führen, Religionsunterricht geben und Gottesdienste feiern. Das, was man sich so vorstellt, was eine Pfarrerin macht, ist leider zu manchen Zeiten nur ein kleiner Teil der Aufgaben, vieles kommt hinzu, was man sich nie vorgestellt, geschweige denn gelernt hatte. Nichtsdestotrotz gefällt mir mein Beruf, ich bin gerne Pfarrerin, auch wenn es wie vermutlich in jedem Beruf Dinge gibt, die mir weniger Freude bereiten als andere.

Es ist heutzutage gar nicht mehr so leicht, den richtigen Beruf für sich zu finden, die Auswahl an unterschiedlichen Ausbildungen, Studiengängen oder dualen Studien ist schier unendlich geworden. Da erstaunt es nicht, dass viele junge Menschen nicht bei einer Sache bleiben, sondern erst eine zeitlang ausprobieren müssen, was wirklich zu ihnen passt. 

Zu Zeiten, die in der Bibel beschrieben werden, war das mit der Berufswahl noch einfacher. Die Mädchen heirateten und kümmerten sich um Haus und Kinder, und die Jungs wurden in der Regel das, was auch schon der Vater und Großvater war. Zeltbauer. Zimmermann. Schafhirte. Töpfer. Fischer. Sämann. Silberschmied. Die Berufe waren hauptsächlich Handwerksberufe.

Was aber alle Berufe vereint, die Berufe damals wie heute, ist eine Sache. Wenn man im Leben glücklich werden will, dann ist es unbedingt nötig, dass man einen Beruf ergreift, der einem (zumindest meistens) Freude bereitet. Der einen erfüllt und dem Leben Sinn gibt. Der nicht nur dazu da ist, Geld zu verdienen, sondern den man auch gerne ausübt.

In der Bibel steht (Kol 3,23-24)

„Was immer ihr tut, das tut von Herzen. Tut es für den Herrn und nicht für die Menschen. Und seid euch bewusst, dass ihr dafür vom Herrn das Erbe als Lohn bekommt. Dient Christus, dem Herrn!“

Das wünsche ich mir für meinen Beruf, das wünsche ich mir für die zukünftigen Berufe meiner Kinder, und das wünsche ich mir auch für Sie: Dass Sie das, was Sie tun, von Herzen tun. Dass Sie etwas gefunden haben, das Sie erfüllt. Und dass Sie mit dem Herzen dabei sind. 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbst,

Ihre Pfarrerin Kerstin Lüderitz

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