Organisten

Katerina Dolke
Liebe Leser! 
Ich wollte Ihnen gerne über meine erste Bekanntschaft mit der Stiftskirchen-Orgel erzählen. Die ist kurios und dramatisch zugleich. Es war am Pfingstmontag. Ich wurde kurzfristig für den Gottesdienst angefragt, weil Frau Gramm krank geworden war. Ich kam etwas früher, um eine schöne, festliche Registrierung zu finden. Das war mir gelungen und die ersten Akkorde erklangen wunderschön. Und dann – oh Horror! -ein Ton hing fest. Das heißt, er erklang pausenlos, ununterbrochen, auch dann, wenn er überhaupt nicht passte – laut und selbstsicher.
Ich habe gegen die Orgel gekämpft, und ich habe den Kampf verloren. Ich war entschlossen, mich nach so einer bitterlichen Niederlage nie mehr in der Stiftskirche sehen zu lassen.
Aber Gott hatte sich eine spannende Fortsetzung von der Geschichte ausgedacht. Immer öfter wurde ich von der Stiftskirchengemeinde als Vertretungsorganistin angefragt.
Die Gottesdienste sind sehr herzlich und ich bin froh, mit meinen musikalischen Beiträgen zu der besinnlichen und geborgenen Atmosphäre etwas beitragen zu können.
Neulich hat mich jemand gefragt: “Du spielst eine Stunde in der Kirche. Und was machst Du sonst?” Sonst bringe ich Kindern Klavierspielen bei und gebe Klavier-, Solo- und Kammermusik-Konzerte.
Also dann – bis Sonntag!…
Katerina Dolke

Jonas van Baaijen 
Lieber Leser, 
hach ja, wie schön. Sonntags gemütlich aufstehen, den Gottesdienst besuchen und danach einen frischen Kaffee trinken… Dies gilt für die Gottesdienstbesucher ebenso wie für Pfarrer, Küster und Organist. Aber manchmal gibt es da diese Tage. Man bleibt irgendwie doch länger im Bett liegen als man eigentlich wollte, das Auto springt nicht an, die Katze hat eine frisch erlegte und dann im Haus zerlegte Maus gebracht… Als Gottesdienstbesucher nicht tragisch, als Pfarrer, Küster und Organist jedoch schon.
Ich bin eigentlich der letzte, dem die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit etwas ausmacht. Zuletzt geschehen vom 29. auf den 30. März 2014. Am 29. hatte ich mit einem Chor ein Konzert in Niederweisel bei Bad Nauheim. Ein tolles Konzert. Ein Dinner inklusive Weinprobe und Freibier. Wie das endete, kann sich an dieser Stelle jeder ausmalen. Ich versäumte es leider, den Wecker zu stellen und wachte am Sonntagmorgen um halb acht auf. Mensch war ich erleichtert, ich war tatsächlich rechtzeitig aufgewacht. Ich konnte mich sogar nochmal ein Viertelstündchen umdrehen! Aus der Viertelstunde wurden zwanzig Minuten. Mein Zimmergenosse brachte mich mit einem “Gudedenksteandiezeitumstellung” auf den Boden der Tatsachen zurück. Die genaue Beschreibung meiner gehetzten Fahrt nach Diez will ich Ihnen ersparen. Ich bin jedoch sicher, dass noch NIE jemand so schnell diese Strecke zurückgelegt hat.
Was kann ein Sonntagmorgen so gemütlich sein, mit Kaffee und einem Gottesdienstbesuch.
Wie auch immer, zum Glück sind die allermeisten Gottesdienste deutlich entspannter
Die meisten von Ihnen kennen mich wahrscheinlich, mit der Stiftskirche bin ich nun schon seit einigen Jahren verbunden. Zuerst als Vertretungsorganist in Birlenbach und Fachingen, dann als FSJ’ler in der Birlenbacher KiTa und dann immer häufiger auch in der Stiftskirche.
Wenn Sie Fragen, Lob, Kritik oder Anregungen haben, sprechen Sie mich doch nach dem nächsten Gottesdienst an! Ich freue mich, der Stiftskirche weiterhin als Organist zur Verfügung stehen zu können, besonders da ich jetzt eine so kompetente und umgängliche Kollegin an der Seite habe.
Herzliche Grüße,
Jonas van Baaijen

 

 

Zuständiger Dekanatskantor

Martin Samrock  wurde 1962 in Schwenningen/ Neckar geboren. Er studierte Evangelische Kirchenmusik an der Staatl. Hochschule für Musik in Trossingen, Orgel bei Professor Gerd Witte und Professor Edgar Rabsch, Chorleitung bei Professor Manfred Schreier. 1989 schloss er das Studium mit dem A-Examen ab.