16/02/2025 0 Kommentare
Erinnerung lebendig halten – Unsere Konfis reinigen Stolpersteine in Diez
Erinnerung lebendig halten – Unsere Konfis reinigen Stolpersteine in Diez
# Konfi-Kurs

Erinnerung lebendig halten – Unsere Konfis reinigen Stolpersteine in Diez
Am Samstag, den 15. Februar, setzten unsere Konfis ein starkes Zeichen der Erinnerung. In vier Gruppen reinigten sie Stolpersteine an verschiedenen Orten in Diez – am Schlossberg, in der Wilhelmstraße, der Rosenstraße, auf dem Marktplatz und in der Koblenzer Straße. Doch es ging um weit mehr als das Säubern der Steine: Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit den Schicksalen der Menschen, an die diese Gedenktafeln erinnern. Jeder Name steht für eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.
Warum ist das Reinigen der Stolpersteine so wichtig?
Stolpersteine erinnern an jüdische Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Sie liegen vor den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer und machen ihr Schicksal sichtbar. Doch mit der Zeit werden sie durch Witterungseinflüsse und den Alltag verschmutzt und unleserlich. Unsere Konfis machten die Namen und Inschriften wieder gut sichtbar – denn Erinnerung braucht aktive Pflege.

Begegnung mit Geschichte
Die Aktion war nicht nur ein praktischer Einsatz, sondern auch eine tiefe Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Die Konfis beschäftigten sich mit den persönlichen Schicksalen der Menschen, deren Namen auf den Stolpersteinen stehen. Wer waren sie? Wie sah ihr Leben in Diez aus? Wie erlebten sie die schrittweise Entrechtung, Verfolgung und schließlich ihre Deportation?
Das bewusste Lesen der Namen und das Wissen um die einzelnen Geschichten machte Geschichte greifbar. Viele Konfis berichteten, dass sie sich den Opfern nun viel näher fühlen als zuvor. Die Vorstellung, dass genau hier – in diesen Straßen, vor diesen Häusern – jüdische Familien gelebt und gearbeitet haben, hat sie tief berührt.
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Die Aktion zeigte eindrucksvoll: Erinnerung lebt durch unser Tun. Die Konfis haben nicht nur Stolpersteine gereinigt, sondern auch ihre Bedeutung neu ins Bewusstsein gerückt. Es geht darum, aktiv gegen das Vergessen anzugehen und Verantwortung für unsere Geschichte zu übernehmen.
Gemeinschaft und Verantwortung
Neben der historischen Auseinandersetzung war die Stolperstein-Aktion auch ein Moment des Miteinanders. Die Konfis arbeiteten zusammen, halfen sich gegenseitig und tauschten sich über ihre Gedanken und Gefühle aus. Viele von ihnen berichteten später, dass sie nun mit einem neuen Blick durch ihre Stadt gehen – aufmerksamer, bewusster und mit dem Wissen, dass jede Straße Spuren der Vergangenheit trägt.
Dank an die Begleitung
Ein besonderer Dank gilt Thomas Rösel von der Gedenkinitiative, der die Aktion begleitet und mit seinem Wissen bereichert hat. Seine Erklärungen machten die Geschichten hinter den Namen noch lebendiger und zeigten, warum es so wichtig ist, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Erinnerung als Verantwortung
Diese Erfahrung hat gezeigt: Erinnerung ist kein statischer Prozess, sondern eine Aufgabe, die jede Generation aufs Neue übernehmen muss. Unsere Konfis haben sich dieser Aufgabe mit großem Engagement gestellt – und wir hoffen, dass sie das Bewusstsein für diese wichtigen Themen in ihre Zukunft mitnehmen werden.
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