Luft holen – 7 Wochen ohne Panik

Luft holen – 7 Wochen ohne Panik

Luft holen – 7 Wochen ohne Panik

# Andacht

Luft holen – 7 Wochen ohne Panik

Es war ein Montagmorgen, und Annette hetzte zum Bus. Die Tasche schwer, das Herz voller Sorgen. Die To-do-Liste im Kopf wurde immer länger: Arbeit, Elternabend, Arzttermin. Als der Bus ankam, war er voll. Die Türen schlossen sich vor ihrer Nase. Annette spürte, wie die Panik in ihr aufstieg. Zu spät kommen, Chef enttäuschen, Kollegen belasten. Wieder einmal.

Plötzlich brummte ihr Handy. Eine Nachricht von ihrer Freundin: Atme. Gott ist da.  Annette hielt inne. Atmen? Jetzt? Ihr Herz raste. Doch dann tat sie es – ein tiefer Atemzug. Und noch einer. Langsam spürte sie, wie die Enge nachließ.  Ihr kam ein Vers aus der Bibel ins Gedächtnis: „Seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ (Nehemia 8,10).

Während sie wartete, fiel ihr auf, dass sie nicht allein war. Neben ihr stand ein älterer Mann, der seufzte. Eine junge Frau mit einem ungeduldigen Blick auf die Uhr. Ein Kind, das gelangweilt in den Himmel starrte. Alle waren in Eile, gefangen in ihren Gedanken. Annette fragte sich: Wie oft sind wir so beschäftigt, dass wir vergessen zu leben?

Wir sind am Anfang der Fastenzeit. Diese sieben Wochen laden uns ein, im Alltagstrott innezuhalten. Schon viele Jahre gibt es eine Aktion der Evangelischen Kirche in der Fastenzeit mit dem Titel „7 Wochen ohne“. In diesem Jahr wurde der Titel konkretisiert und heißt: „Luft holen! 7 Wochen ohne Panik.“  Nicht in den Panikmodus verfallen. Uns daran erinnern, dass wir nicht allein sind. Dass Gott mit uns geht, wenn das Leben hektisch wird. Dass es Momente gibt, in denen wir nichts anderes tun müssen als atmen – und darauf vertrauen, dass Gott uns hält. Dazu will uns die Aktion ermutigen. 

Vielleicht ist heute der Moment, es selbst zu versuchen: Luft holen. Vertrauen. Die Panik loslassen. Vielleicht können wir sogar anderen helfen, es auch zu tun. Ein Lächeln schenken, eine helfende Hand reichen, ein ermutigendes Wort sagen. Denn Gott ist nicht nur für uns da – sondern durch uns auch für die anderen. Ich wünsche Ihnen eine gute Fastenzeit, wenn möglich ohne Panik! 

 Ihre Pfarrerin Kerstin Lüderitz

 

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